A bißerl schräg - so, wias hoid kimmt

Rückblick in das Jahr 2004

Goldmacher Franz Tausend

ARTIKEL ÜBER DIE AUFFÜHRUNG DER WALDBÜHNE ANLÄSSLICH DER 1200-JAHRFEIER IN GILCHING im Jahr 2004


Gilching – Wie er es genau gemacht hat, ist bis heute nicht bewiesen. Doch irgendwie schaffte es Franz Tausend immer wieder, hochkarätiger Politiker, reiche Industrielle und studierte Wissenschaftler aufs Kreuz zu legen. Gold könne er herstellen, rein mit einer chemischen Formel, behauptete Tausend Anfang der 20iger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Um unbehelligt von Presse und sonstiger Öffentlichkeit arbeiten zu können, empfahl General Erich von Ludendorff (Andreas Mautz), der sich ebenfalls große Gewinne aus der Goldproduktion versprach, ein Labor im Haus der Familie Fuchs am Steinberg in Gilching einzurichten.
„Damit die Zeitungschmierer nicht Wind davon bekommen“, begründete Ludendorff den vermeintlich geheimen Umzug nach Gilching. Die Gilchinger (Valentin Schuster, Michael Schneider, Manfred Ruzicka und Siegfried Hornung) waren begeistert. „Es geht hier ein neuer Stern am technischen Himmel auf“, jubelten sie und erklärten sich bereit, selbst ohne Bezahlung Handlangerdienste zu tun. Bis zum bitteren Ende. „Alle, ja wirklich alle wia ma do san, san dem Lump’n aufn Leim ganga“, zogen sie nach dessen Verurteilung Resümee. Dennoch wehte beim Abgesang auf den 1929 verhafteten Tausend Wehmut mit. War doch Gilching plötzlich wieder in die Unbedeutendheit zurück gestuft. Bei der Aufführung der Waldbühne anlässlich der 1200 Jahr-Feier begeisterten die Protagonisten unter anderem mit witzigen Regieeinfällen. Unter anderem ließen sie Tausend (super dargestellt von Hans Heindl) zur Musik des James-Bond-Thrillers Goldfinger mit einer Schar Ballettratzen über die Bühne tanzen. Zur Hochform lief auch Pia Wittenzeller als Tausends Ehefrau Thea auf. Von der kleinen Bedienung einer Aubinger Kneipe schaffte sie spielend den Aufstieg zur Grand Dame von Gilching.
Drei Jahre Recherche waren notwendig, um die aufwändige Geschichte als Theaterstück auf die Bühne zu stellen, erzählte Helmut Bieber vom Waldbühnen-Ensemble. Er hatte die Aufgabe übernommen und das Drehbuch geschrieben. Die rund 200 Gäste waren begeistert. Nur zu gut wurden Erinnerungen an die heimischen Akteure wach, die sich damals auf den Kuhhandel einließen. Auch wenn Regisseur Bieber mit Rücksicht auf noch lebende Zeitgenossen deren wahre Identität unter die Decke kehrte. HIER GEHT ES WEITER ZUM AKTUELLEN ARTIKEL...